Gute Arbeit, gute Löhne!

Was als Schmutzkampange gegen geflüchtete Menschen begann, setzt sich nunmehr gegen Erwerbslose und Menschen im Bürgergeldbezug fort, und macht keinen Halt vor den erkämpfen Rechten der Arbeiter:innen. Wir müssen länger arbeiten, wir härter arbeiten, wir müssen krank arbeiten! So tönt es aus den Manager:innenetagen und von Wirtschaftsweisen mit gutdotierten Posten. Dies nutzen die Lobbyisten der sogenannten Arbeitgeber: Das diese nun die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall angreifen, zeigt, wie sich das gesellschaftliche Klima verändert hat. Wir sagen dazu: Nein! Auch am ersten Krankheitstag muss der Lohn gezahlt werden! Und  mit einem bebrochenen Bein muss niemand arbeiten! Wir lassen uns unsere Rechte nicht nehmen!

Es stehen Errungenschaften der letzten fünfig Jahre auf dem Spiel. Und wenn die Ampelregierung eines gezeigt hat, dann, dass auf die Grünen und die SPD kein Verlass ist, wenn es um den Schutz der Beschäftigten und der Niedriglöhner geht. Von der CDU ganz zu schweigen. Wir haben es bei VW sehen können: Millionen werden an Dividenden an Investor:innen ausgeschüttet, und danach von der Belegschaft Lohnverzicht gefordert und mit Werksschließungen gedroht. Wir stehen hinter Beschäftigten, von Grünheide bis Wolfsburg, am Band wie in der Pflege! An dem Versagen der Manager:innen und der Politik, die Innovationen verschlafen ebenso wie unfähig sind, Berufe in der Pflege oder der Erziehung strukturell besser zu stellen, sind nicht die Beschäftigen schuld. Die Rückkehr zum Verbrenner ist eine ebensolche Illusion wie naive Hoffnung auf E-Fuels oder die allgemeine Umstellung der Mobilität auf Wasserstoff. Wir es uns nicht leisten, die sozial-ökologische Transformation weitere Jahre zu verschlafen.

Wir wollen zusammen mit den Gewerkschaften für gute Tariflöhne einstehen, und eine konsequente Tarifbindung! Staatliche Aufträge sollen nur nach an Unternehmen vergeben werden, die einen Tarifvertrag anwenden. Anstatt längere Arbeitszeiten zu fordern in der irrigen Annahme, so Menschen in anstrengende Berufe zu bekommen, sollten wir weniger arbeiten, um die Menschen nicht auszuzehren. Der Fortschritt der Technik bietet hier die Chance. Wer gerne arbeitet, macht dies erstens besser und zweitens kann es länger.

Wir brauchen einen Investitionsfond von 200 Milliarden, der den dringend nötigen sozial-ökologischen Umbau unserer Wirtschaft endlich konsequent anschiebt und sich nicht auf ein paar Leuchtturmprojekte beschränkt. Wir brauchen gute Jobs, gute Löhne und Arbeitsbedingungen. Angriffe auf den Arbeitsschutz, die Entgrenzung von Arbeitszeiten und die undifferenzierte Verlängerung der Lebensarbeitszeit lehnen wir ab. Wer kann, darf länger arbeiten; wer es nicht kann, braucht die Sicherheit dazu,- und eine gute Rente.