Wir lassen nicht nach: Alle zusammen gegen den Faschismus!

Kundgebung vor dem Milchwerk Radolfzell

Donnerstag, 23.01.2025; 18:00 Uhr

Beim Südkurierpodium im Milchwerk wird neben Vertreter:innen der demokratischen Parteien auch AfD-Kandidat Eisenhut einen Platz auf der Bühne einnehmen. Es liegt nicht in unserer Macht, ihn wieder auszuladen. Auch ist es nicht das Ziel unseres Protestes, die Diskussionsveranstaltung unmöglich zu machen. Denn es gibt genug Probleme, über die ernsthaft diskutiert werden muss, und  genug Unterschiede zwischen den Parteien, denen der angemessene Raum gegeben werden soll. Demokratische Wahlen brauchen Diskurs, und der muss stattfinden. Die AfD ist es nicht wert, dass  sich die gesamte Veranstaltung nur um sie dreht!

Und dennoch werden wir nicht aufhören, unseren Protest gegen ihre Politik zum Ausdruck zu bringen. Die AfD ist eben keine normale Partei im politischen Spektrum. Gerade jetzt sind die menschenverachtenden Forderungen der in Teilen gesichert rechtsextremen Partei auf Tausenden von Wahlplakaten zu lesen. Mehr noch, die neueste Provokation sind die Abschiebetickets, die an migrantische Haushalte verteilt wurden und Unsicherheit und Angst verbreiten. Die AfD sorgt mit ihren Aussagen dafür, dass sich der gesellschaftliche Diskurs immer weiter nach rechts verschiebt, immermehr sagbar wird und sich immer mehr Menschen bedroht und unsicher fühlen.

Wie vor einem Jahr, als die Remigrationspläne aufgedeckt wurden, wollen wir ein Zeichen setzen, nein, viele Zeichen: Immer dann, wenn der AfD eine öffentliche Bühne für ihren Hass und ihre  Menschenverachtung geboten wird, wird dies nicht kommentarlos bleiben. Wir, die Mitglieder in demokratischen Parteien, die Menschen, Vereine und Bündnisse der offenen Gesellschaft stehen  zusammen und gehen weiter auf die Straße. Mit unserem Protest wollen wir sagen: wir akzeptieren das nicht unwidersprochen. Faschismus ist immer noch keine Meinung und unsere Demokratie noch lange nicht am Ende! Wir wollen damit auch sagen: Wir lassen uns nicht spalten. Für uns gilt weiterhin: siamo tutti antifascisti! – Wir sind alle Antifaschist:innen! Was auch sonst?!

Damit wir aber auch wirklich alle zusammenkommen können, machen wir hier in diesem Aufruf klar: Unser Protest wird friedlich und solidarisch VOR der Veranstaltung im Milchwerk stattfinden. Wir verstehen das Entsetzen und die Wut über die AfD – wir sind ja schließlich selbst entsetzt und wütend. Aber wir sind auch überzeugt: Wir stoppen die AfD nicht durch Hass, sondern nur durch Zusammenhalt. Lasst uns Demokratie, Solidarität und gegenseitige Achtung verteidigen, indem wir sie leben!