Demonstrieren gegen sich selbst? – Andi Jung sagt ja!
In Konstanz wurde am 8.2. gegen das Erstarken der Rechten und für die Demokratie demonstriert. Organisiert von den Studis gegen rechts und den Omas gegen rechts, war die Demo ein voller Erfolg. Nach der ARD waren es fast 12.000 Demonstrierende, laut Veranstalter sogar fast 15.000.
Auch wir als Linksjugend waren natürlich vertreten. Nach einem gemeinsamen Basteln von Demoschildern zogen wir zusammen los zur Demonstration. Und natürlich haben wir so laut es geht mitgerufen und vollen Einsatz für unsere Demokratie und gezeigt.
Dass allerdings einige gegen sich selbst demonstrieren, haben wir nicht erwartet. Denn Andi Jung, Direktkandidat der CDU im Landkreis Konstanz, war ebenfalls anwesend bei der Demonstration, wie er im Nachgang stolz auf Instagram verkündete. Mit ihm waren der Oberbürgermeister von Konstanz und der Vorsitzende der CDU im Kreis Konstanz sowie einige Repräsentant*innen der Jungen Union.
Andi Jung, der Mitglied der Partei ist, die die Zusammenarbeit mit der AfD vorangetrieben hat. Andi Jung, der die Brandmauer mit eingerissen und Andi Jung, der selbst mit Rechtsextremen paktiert und sich dann aber anscheinend im Nachgang hinstellen und ein Zeichen für die Demokratie setzen möchte.
Doch die Reaktionen auf die Ankündigung Andi Jungs sind ebenfalls nicht ausgeblieben. Während man früher auf Demos gegen rechts hauptsächlich Plakate gegen die AfD sah, waren hier nun weit mehr gegen die CDU gerichtet. „Fritze Merz fischt frische Faschos“ und Plakate mit der Aufschrift #AntiJung waren hier nur zwei Beispiele. Auch gab es einige Plakate gegen die FDP, die ebenfalls mit der AfD gestimmt hat, jedoch voraussichtlich so oder so zu unrelevant ist.
Während die mehr als 12.000 Menschen immer noch nach und nach im Stadtgarten ankamen und die Kundgebung noch nicht einmal beendet war, wurde Andi Jung schon gesichtet, wie er anscheinend rasch die Demonstration verließ. Wohl kaum verwunderlich, wenn 12.000 Menschen gegen dich demonstrieren und du mittendrin stehst.
Fazit aus diesem Auftritt der CDU und Jungen Union: Eine Peinlichkeit für die Partei und die Beteiligten. Wer eine Demo gegen sich selbst besucht, sollte entweder aus seiner Partei austreten oder hat den Sinn der Demo nicht verstanden.
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